Folge 5
Herzlich willkommen beim Podcast für Logistik mit SAP von der All for One-Group. Stay tuned wenn es um Extended Warehouse Management, Transportation Management und SAP-Beratung geht.
Jan Hummel: Hi. Herzlich willkommen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Mein Name ist Jan Hummel und bei mir ist mein Kollege Julian Bertram.
Julian Bertram: Hey Jan.
Jan Hummel: Moin. Heute ist alles anders. Wir sind nicht in Dortmund, es scheint nicht die Sonne, es regnet, wir sind in Bielefeld. Heimspiel für mich, ich musste heute nicht Auto fahren, das ist sehr gut. Warum wir hier sind, erzählen wir auch nicht, das drückt die Stimmung. Und das Raumsetting, alles ist anders. Wir stehen, wir halten das Mikro in der Hand. Irgendwie ist das weird oder?
Julian Bertram: Ich komme noch nicht so ganz darauf klar.
Jan Hummel: Ich bin auch gespannt. Was machen wir heute? Wir machen heute Monitoring. Damit meine ich nicht System-Monitoring, sondern ich meine damit im Wesentlichen Prozess-Monitoring. Wir reden über die Tools, wie man Kennzahlen überwachen kann, Prozesse überwachen kann, so den inhaltlichen Systemstand überwachen kann. Wir reden ein bisschen über das Thema Analytics und ich schicke direkt vorweg, ich habe so die Anwandlung mich in diesem Thema zu verlieren. Mir liegt das ein bisschen am Herzen. Deshalb zwei Sachen: Zum einen könnte es heute eine Minute länger gehen als sonst. Ist es das letzte Mal auch, aber das ist nicht der Regelfall. Zum anderen, Julian an dich die Bitte, terminiere mich, wenn ich zu weit ausschweife.
Julian Bertram: Und ich interveniere.
Jan Hummel: Unbedingt. Die Laune ist gut hier für Bielefelder Verhältnisse. ABC ist dran, das machen wir ja immer als erstes. Unser EWM-ABC zur Begriffserklärung. Folge 5, dann sind wir bei E, Eigentümer und wir haben uns glaube ich drauf geeinigt, dass ich den mache, ne?
Julian Bertram: Ja, viel Spaß.
Jan Hummel: Ich starte jetzt mal die Zeit, damit wir das Zeitmanagement hinkriegen. Der Eigentümer im EWM, den kennt man jetzt aus der ECC- und der WM-Welt mal so gar nicht, der ist im Grunde das Abbild des Werks. Wir wissen ja: Werk und Lagerort werden einer Lagernummer zugeordnet. Eine Werkslagerortkombination, kann ja mehrere geben. Damit die Summe des EWMs sich im ERP wiederfindet, muss ich ja das Werk im EWM irgendwie abbilden und deshalb kriegt das Werk einen Geschäftspartner und dieser Geschäftspartner ist dann im Regelfall der Eigentümer der Ware. Eben EWM. Es sei denn wir haben so etwas wie Lieferantenkonsignation. Dann ist der Eigentümer natürlich der Lieferant und das EWM der Geschäftspartner des Werks ist dann der sog. Verfügungsberechtigte. Aber was der ganz genau ist, lernen wir dann bei V.
Julian Bertram: Da müssen wir erstmal hinkommen.
Jan Hummel: Julian. Dann lass uns mal einsteigen in das Thema Monitoring oder Reporting. Mir egal, wie wir es nennen. Was ist das erste Tool, was dir in den Sinn kommt, was man dafür nutzen kann?
Julian Bertram: Ich glaube so die eierlegende Wollmilchsau, vielleicht starten wir mal damit, um ein paar Buzzwords reinzubringen, der Lagerverwaltungsmonitor ist glaube ich jedem bekannt, der schon mal in irgendeiner Form im EWM unterwegs war. Warum? Weil das eigentlich das zentrale Tool ist, wo ich zum einen Monitoring-Zwecke erfüllen kann, mir gewisse Daten selektieren, anzeigen lassen kann und zum anderen, was auch ein Riesenvorteil an dieser Methode ist, dass ich auch gewisse Funktionalitäten oder Prozesse aus dem Monitor heraus triggern kann. Das ist ganz entscheidend.
Jan Hummel: Das ist fast mein Lieblingstool im EWM.
Julian Bertram: Absolut.
Jan Hummel: Wenn man sich mit dem Tool auskennt, kommt man immer durch den ersten I-Test. Da geht es nicht um prozessuale Exzellenz, sondern um Kontakt mit dem System zu kriegen, also sehen, was passiert. Vielleicht müssen wir gerade ganz kurz den Lagerverwaltungsmonitor erklären, bevor wir jetzt darüber reden, warum wir den so geil finden. Im WM, wir haben ja letztes Mal schon über das WM und Stockroom Management gesprochen, das ist ja jetzt relativ alt, haben wir erklärt und damals, als das gebaut wurde, gab es noch ein etwas anderes UI-Konzept, also wie die Oberfläche gestaltet wird. Damals hat sich die SAP entschieden viele Transaktionen zu bauen, die dann funktional eher eingeschränkt, aber dafür übersichtlich sind. Als das EWM gebaut wurde, hat man sich gedacht: „Wir glauben, dass jetzt ein anderes User-Konzept cooler ist“ und deshalb gibt es im EWM, ich habe es nicht nachgezählt, statistisch kann ich das nicht beweisen, aber es gibt tendenziell weniger Transaktionen, es gibt nicht diese 010203 anlegen, ändern, anzeigen Transaktion, sondern es gibt eine Transaktion, die dann mit vielen Button ausgestattet ist, die dann für den ein oder anderen funktional überladen ist. Der Lagerverwaltungsmonitor ist jetzt sozusagen eine Transaktion, in der ich alle Geschäftsvorfälle im EWM monitoren kann.
Julian Bertram: Das ist vielleicht am Anfang, wenn man da das erste Mal so draufguckt, ein bisschen erschlagend. Man hat viele Funktionalitäten, das sieht erstmal aus wie das ganz normale Sub-Menü, wenn man noch in der alten Welt unterwegs ist und nicht auf Fiori-Oberflächen zurückgreift. Grundsätzlich habe ich auf der linken Seite einen Knoten-Hierarchiebaum, wo meine entsprechenden Selektionen und Optionen aufgeführt sind, gegliedert auch nach den Prozessen wie Wareneingangsprozess, Warenausgangsprozess, interne Prozesse.
Jan Hummel: Bestand.
Julian Bertram: Bestandsübersicht.
Jan Hummel: Schnittstellenmonitoring, Stammdaten. Das sind die wichtigsten Knoten.
Julian Bertram: Richtig. Wenn ich über einen gewissen Knoten eingestiegen bin, meine Selektionskriterien eingegeben habe, erscheint dann im rechten oberen Bild so ein Sichtbereich, wo mir die selektierten Daten angezeigt werden. Dann habe ich noch weiterhin die Möglichkeit mir gewisse Daten nochmal auf Positionsebene oder Detailebene anzeigen zu lassen.
Jan Hummel: Ich will zwei Stellen nochmal präzisieren, um auch gleichzeitig eine Brücke zu bauen in die alte Welt. Wenn du auf so einen Knoten klickst, wie du richtig gesagt hast, z. B. wollen wir uns den physischen Bestand anzeigen lassen, ohne dass wir jetzt genau erklären, was physischer Bestand ist.
Julian Bertram: Bestandsanzeige.
Jan Hummel: Genau, dann öffnet sich ein Popup und in diesem Popup sieht man einen Selektionsbildschirm wie man das aus der alten Welt oder der ERP-Welt in jedem Report eigentlich kennt. Man ruft das Programm auf, Selektionsbildschirm, man drückt F8 oder ausführen und kriegt dann irgendein Ergebnis angezeigt. Das ist in einem Popup und das ist programmiertechnisch quasi genauso aufgebaut. Dann hast du richtig gesagt, rechts oben die Ergebnisliste, immer eine ALV-Liste mit den ganzen ALV-Funktionen, die es so gibt. exportieren, filtern, sortieren, Zwischensumme, Summe, ich weiß nicht was, Layout ändern und im unteren Bereich immer die Detailoptionen. Das kann Positionen sein, das kann, wenn ich auf einen Lagerplatz klicke, der physische Bestand sein oder eine HU oder, oder, oder. Witzig, wir kommen da gleich nochmal drauf, aber SAP hat das schon vor 16 Jahren Drilldown genannt. Das ist ja heute ein ganz moderner Begriff, aber EWM kennt den schon ein bisschen länger. Spricht auch dafür, dass das irgendwie ein gutes und trendy Tool ist. Vielleicht ist EWM bei diesem Begriff der Trendsetter gewesen.
Julian Bertram: Um Gottes Willen, was für Theorien.
Jan Hummel: Die beiden Sachen wollte ich detaillieren. Und dann hast du eben gesagt, kann ich jetzt über diese Reportingfunktion, ich kann mir Geschäftsvorfälle anzeigen lassen, ich kann jetzt noch eingreifen. Was meinst du damit?
Julian Bertram: Richtig. Wenn ich jetzt z. B. meinen Wareneingangsprozess angucke, ich habe jetzt irgendwie einen Anlieferungsbeleg bei uns im EWM, den ich in irgendeiner Form verarbeiten möchte. Dann habe ich über den Lagerverwaltungsmonitor die Möglichkeit, die Einlageraufgaben anzulegen, was ich normalerweise in einer separaten Transaktion auch machen kann, kann ich über den Lagerverwaltungsmonitor triggern, sog. Methoden, die dann am entsprechenden Objekt hängen und ausgeführt werden können.
Jan Hummel: Also Lageraufgabe anlegen, aber auch quittieren, stornieren, im Vordergrund, im Hintergrund Lagerplätze sperren, entsperren. Ihr könnt es euch nicht vorstellen. Das ist letztlich genau das Werkzeug, weswegen ich sage, I-Test 1, du buchst einen Geschäftsvorfall und dann guckst du ihn dir im Lagerverwaltungsmonitor an und du willst eigentlich sehen, was passiert im System, willst dir die Daten angucken und das kannst du alles, indem du in dem Tool bleibst. Du musst nicht irgendwie 27 Transaktionen aufrufen und immer wieder hin- und herswitchen. Das finde ich cool. Ich habe eigentlich immer, wenn ich im EWM mache, egal, was ich mache, ich habe immer einen Lagerverwaltungsmonitor auf.
Julian Bertram: Absolut. Das Ding hat noch eine Riesenstärke. Ich kann das personalisieren, ich kann mir die Knoten, mit denen ich tagtäglich arbeite, selber zusammenstellen. Ich kann mir gewisse Selektionsfelder vorbelegen und Varianten, die ich immer aufrufe dort. Du hast es eben nochmal in den Raum geworfen. Ich habe auch die Möglichkeit, mir angezeigte Daten über einen Auto-Refresh immer aktualisieren zu lassen, damit ich auch immer die prozessual aktuellsten Daten angezeigt bekomme. Da gibt es verschiedenste Möglichkeiten da irgendwie mit einzusteigen, ich glaube da könnte man alleine schon mehrere Minuten und Stunden drüber sprechen, bis man alle vollumfänglich erklärt hat.
Jan Hummel: Ich habe mich gerade selbst erwischt, wie ich gedacht habe „lass es uns erzählen, das sollen die Leute hören“, aber wir müssen ein bisschen auf die Zeit gucken. Es gibt noch einen Aspekt, den wir gar nicht erwähnt haben, den würde ich gerne noch erwähnen. Du hast das Individualisieren angerissen, also Lagernummern-spezifisch, man kann spezielle Monitore auch mit Berechtigungen belegen, also nur User mit dieser Berechtigung können den Monitor machen. Man kann Funktionen ausdünnen. Man kann sagen „ich habe hier einen Monitor für die Lagerleitung und für die Key User habe ich einen anderen, der kann aber weniger oder der kann das gleiche sehen, aber weniger tun“. Da ist echt viel drin. Ich kann neue Knoten definieren. Ich kann aber auch, wenn ich so an meine Z-Tabellen, die ich manchmal habe, also kundenindividuelle Tabelle für irgendwelche Vorgänge, Informationen, die kann ich dann da auch reinhängen. Das kann ich halt erweitern und dann bleibt es bei diesem einen, zentralen Tool. Diese Einstellungen, dieses ganze Individualisieren findet sich im Customizing, das geht sogar mit Drag and Drop. Das ist wirklich nicht nur ein reines Beratertool, das kann auch ein Kunde sehr schnell im Projekt erlernen und sich damit beschäftigen. Wenn man das gut kann, dann kriegst du so viele quick Wins hin. Das gibt eine Menge Transparenz und über diese Methoden eine Menge Möglichkeiten einzugreifen. Es ist deutlich geworden: Wir sind Fans.
Julian Bertram: Um vielleicht jetzt den Bogen zu den etwas anderen Themen zu spannen, was wir jetzt noch in der Folge vorhaben und das, obwohl es mittlerweile unter S/4 und dem ganzen Fiori-Umfeld eigentlich auch andere Möglichkeiten gibt, ist das Tool des Lagerverwaltungsmonitors immer noch gesetzt bei vielen Kunden und bei uns Beratern. Wir hatten es gerade schon angesprochen.
Jan Hummel: Lass uns ein Thema nochmal gerade einschieben. Wir haben noch drei Tools auf der Pfanne und wir arbeiten uns jetzt an einem schnell ab, weil es cool klingt, aber für uns uncool ist.
Julian Bertram: Jetzt hast du meine Argumentation kaputtgemacht.
Jan Hummel: Es steht doch in unseren Notizen. Die Leute sehen doch unsere Notizen auf LinkedIn, ich habe doch gerade gepostet.
Julian Bertram: Wir müssen die Reihenfolge einhalten.
Jan Hummel: Dann ist es schnell abgearbeitet. Das Lagercockpit klingt cool, es basiert auf dem Easy Graphics Framework. Dahinter stecken sowas wie Kennzahlenservices, das ist sehr langsam, sehr aufwendig zu bauen. Ich habe damit keine guten Erfahrungen gemacht, ich habe das auch nicht oft eingesetzt. Ich habe auch das Thema grafisches Lagerlayout, wo man sich ein 2D-Modell seines Lagers bauen kann, habe ich auch nur einmal in der Schulung eingesetzt. Ich habe es einmal bei einem Kunden gesehen, aber Stammdatenaufwand und Mehrwert stehen da in keinem richtigen Verhältnis. Deshalb ist das für uns kein richtiges Thema. Wir kommen gleich nochmal darauf, wo die SAP das weiterverwurstet hat, schließen das Thema an der Stelle ab und Julian, was war nochmal die Weiterentwicklung des Lagerverwaltungsmonitors?
Julian Bertram: Jetzt hast du wieder die gute Überleitung hingekriegt, nochmal so gerade gerettet.
Jan Hummel: Weil ich sie gerade kaputtgemacht habe, musste ich sie ja wiederherstellen.
Julian Bertram: Wer sich vielleicht schon mit den ganzen Fiori-Oberflächen, Apps, Kacheln auseinandergesetzt hat, wird vielleicht gemerkt haben, dass es ganz andere Möglichkeiten gibt gewisse Informationen auch darzustellen. Im EWM war das alles noch ein bisschen zurückgeblieben. Die SAP hat erst in den vergangenen ein, zwei Jahren die ersten Kacheln herausgebracht in ihren Releases, die auf diese neue Technologie aufsetzen. Die eine Kachel, die da sicherlich zu erwähnen ist, ist die Warehouse KPI. Das ist quasi auch so eine App, in die ich einsteigen kann und erstmal erschlagen werde von der Standardselektion, die mir erstmal mitgegeben wird. Ich habe da eine Menge Anzeigemöglichkeiten, die da schon mitgeliefert werden im Standard. Wenn ich die initial aufrufe, teilweise in Balkendiagrammen, teilweise in Kuchendiagrammen, sieht alles ein bisschen hübscher auf als wir es im Lagerverwaltungsmonitor sehen, weil wir haben ja eben gelernt, da werden nur Listen angezeigt. Da sieht das ganze schon ein bisschen aufgehübscht auf.
Jan Hummel: Absolut. Mir ist gerade ein Gedanke gekommen, der gar nichts mit dem Thema zu tun hat, Julian, merkst du auch, dass dieses Setting (nicht sitzen, nicht die Mikros im Mikroständer haben, dieses in der Hand halten), dass das was mit deiner Art zu reden macht? Ich habe das Gefühl, dass ich völlig aufgelockert bin.
Julian Bertram: Vielleicht müssen wir uns das mal angewöhnen.
Jan Hummel: Ich bin mir noch nicht sicher. Wir sehen es im Probehören, ob das jetzt gut oder schlecht ist. Es fühlt sich gut an. Völlig richtig. Die KPI-App ist ja in Wirklichkeit eine App, im Grunde genommen ein Dashboard und dieses Dashboard hat ganz viele Kacheln, offene Lageraufgaben je Aktivitätsbereich, offene Lageraufgaben oder Lageraufträge nach Queue, offene Auslieferungsaufträge und ich weiß nicht was alles. Die kann man auch individualisieren und anpassen und Filter draufsetzen. Da ist ganz viel drin. Das kann man auch erweitern um eigene Kennzahlen. Darüber hinaus ist eigentlich das Thema Fiori in Summe, also alles, was mit analytischen Kacheln geht, mit Anzeige von Diagrammen, und zwar von allen möglichen Diagrammen, von Kennzahlen, von Trends verbunden mit der Möglichkeit auf eine Kennzahl zu drücken und dann in den Drilldown zu gehen, also in eine Liste zu kommen und sich die Daten dahinter anzeigen zu lassen. Das ist natürlich viel drin, aber reine Anzeigefunktion.
Julian Bertram: Genau. Im Standard werden Informationen nur angezeigt.
Jan Hummel: Also kein Eingriff in die Operative und da kommen wir ganz gut nochmal zum Lagerverwaltungsmonitor. Ein Aspekt, warum der sicherlich bleibt, ist, dass der noch weiterentwickelt wird. Das ist schon mal ein guter Indikator für „das wird ein zentrales Tool bleiben“, wobei er sich natürlich von den KPIs challengen lassen muss, weil: sobald da Interaktion möglich ist, wird es eng. Wir haben im Vorgespräch und auch schon aus ersten Diskussionen mit Kunden tendenziell unterschiedliche Zielgruppen der beiden Tools abgeleitet, zumindest für uns selbst. Wen adressieren wir mit dem Lagerverwaltungsmonitor? Für wen ist das wohl in aller Regel ein geiles Tool?
Julian Bertram: Gerade vor dem Hintergrund, dass ich über den Lagerverwaltungsmonitor auch entsprechende Funktionalitäten ausführen kann, habe ich die Erfahrung aus Kundengesprächen sammeln dürfen, dass der Lagerverwaltungsmonitor eher auf operativer Leitungsebene eingesetzt wird, wie z. B. ein Schichtleiter, der jetzt irgendwie eine Kommissionierung nachsteuern muss oder wie auch immer. Da gibt es ja verschiedenste Szenarien, wo er direkt über den Lagerverwaltungsmonitor Anpassungen vornehmen kann. Wohingegen Warehouse KPIs ist mehr so Richtung nicht mehr operativer Leitungsebene, sondern wirklich Leitungsebene in Form von Logistikleiter, Geschäftsführung, auch wenn die SAP selber vielleicht diese Warehouse KPIs immer noch als operatives Monitoring bezeichnet, aber aufgrund der Tatsache, dass es wirklich nur eine reine Anzeige ist, um mir irgendwelche Informationen konsolidiert anzeigen zu lassen.
Jan Hummel: Vielleicht ist es auch beides. Die Argumentation der SAP ist ja ein bisschen über diese Kennzahlen, über die KPIs, exception based handling zu machen, also du siehst eine Zahl ist nicht mehr grün, sondern rot, du musst etwas tun und jetzt ist aber das Blöde, dass du jetzt, um etwas tun zu können, wohin gehst du? In den Lagerverwaltungsmonitor. Das ist so das, wo wir eben gesagt haben, das ist irgendwie gaga und andersherum kriegt der Lagerverwaltungsmonitor das eben nicht hin. Da muss man sich eine Liste so bauen, dass man das schnell hinkriegt und man muss eben bewusst in die Liste gehen. Dann hat man eben einen zweiten Modus offen. Ich glaube wir konnten zeigen „da ist viel drin“. Ich finde ein Unterschied zwischen den KPIs im Lagerverwaltungsmonitor ist ganz vielleicht die Implementierungsgeschwindigkeit. Gerade wenn es um individuelle Kennzahlen geht, ich bin mir relativ sicher, dass ich relativ viele Monitoringanforderungen zügig über die Kombination aus Liste, Listlayout, unter Listlayout die Reihenfolge der Spalten, nach welchem Feld sortiert wird, was vielleicht noch gefiltert wird, wo eine Zwischensumme drauf gelegt wird, mit diesen Mechanismen in Kombination mit einer geschickten Variationsvariante, die ich in einem eigenen Knoten, den ich mal eben so gerade per Rechtsklick definieren kann, „Rechtsklick neuer Knoten, Variante hinzufügen“, dann kann ich mich noch entscheiden: „Will ich den Selektionsbildschirm nochmal sehen oder wird die Liste automatisch bei Klick angezeigt?“. Ich glaube mit diesen wenigen Kniffen, mit ein bisschen konzeptioneller Arbeit, die habe ich aber ja eh, bin ich im Lagerverwaltungsmonitor sehr, sehr zügig und auch jeder im Übrigen. Jeder für sich dann, der da probieren kann, während die KPIs, das kann man auch lernen, das kann man optimieren, das geht auch schnell, aber dann bin ich bei einer eigenen Kachel, dann bin ich ganz vielleicht bei einem eigenen View, wenn ich verschiedene Datenquellen verknüpfen muss. Wenn ich die Daten nicht habe, muss ich vielleicht sogar einen neuen O-Data-Service anlegen und dann merke ich jetzt schon, dass wir viele Fachbegriffe in einer Welt benutzen, die wir erst noch richtig erschließen müssen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile und Implementierungsgeschwindigkeit ist wirklich ein Aspekt. So, mit Blick auf die Zeit muss es das gewesen sein. Was ist unser letztes großes Thema für heute? Wo hat sich das Lagercockpit, das graphische Lagerlayout hin verirrt, Julian? War es umsonst gebaut?
Julian Bertram: Nein, natürlich nicht. Es gibt noch ein weiteres Tool von der SAP, was jetzt nicht direkt im EWM selbst angesiedelt ist, sondern es ist eine Zusatzlösung von der SAP selber mit dem Namen Warehouse Insights, was eigentlich nichts anderes ist als ein Lagercockpit bzw. das graphische Lagerlayout schöner, neuer dargestellt und in ein eigenes Produkt verpackt.
Jan Hummel: In ein eigenes Cloudprodukt, präziser gesagt. Was macht das jetzt? Man kriegt ein Tool, da ist das graphische Lagerlayout aufgegriffen, man muss nach wie vor Stammdaten produzieren, die eine Software in die Lage versetzen so ein Modell zu generieren und dann sagt die SAP „spiel mal deine gesamten Bewegungsdaten auch rein“ und dann gibt es nochmal so fancy Reporting, wie Heatmaps. Mal auf eine Karte gelegt „wo passiert viel Action?“. Das kriege ich über die KPIs und über den Lagerverwaltungsmonitor auch raus, wenn ich es auf Lagertypen summiere, aber in der Grafik zu sehen, in der Heatmap, das kriege ich so nicht hin. Das ist schon auch schön, aber dafür alleine wäre es vielleicht ein bisschen teuer und weil es Cloud ist, da hängt auch Machine Learning drin. Jetzt sagt die SAP eben, weil sie diese ganzen Daten hat, diese ganzen Bewegungsdaten, kann sie Trends erkennen und kann halt am Ende des Tages klüger als jedes Customizing oder jeder implementierte Algorithmus könnte, kann halt jetzt dieses Warehouse Insights die Lagerauftragszuordnung zu einer Ressource klüger treffen als das die Beratungshäuser könnten. Da gibt es verschiedene Werbevideos, wo die SAP sagt „18 Prozent weniger Leerfahrten durch den Einsatz des Tools“ oder „70 Prozent Leistungssteigerung“, das ist erstmal ein Wort. Müssen sie aber auch sagen, weil das Ding kostet für die ersten 50 Ressourcen, zumindest in das mein letzter Stand, je Ressource 250 Euro im Monat, was ich jetzt ehrlich gesagt relativ teuer finde, zumal im Detail noch gar nicht richtig ausgemacht ist, wie schnell der Algorithmus denn deine Daten verdaut hat und dadurch wirklich diese Erkenntnisse erlangt hat, dass er diese Leistungssteigerung rentiert. Ich habe es noch nicht eingesetzt. Ich habe auf der LogiMAT ein interessantes Gespräch geführt. Da war ein Kunde sehr interessiert. Da haben wir über eine Kooperation gesprochen, um sich dem Thema mal zu nähern. Ich bin mir auch ehrlich gesagt nicht sicher, ob es zu dem Thema so ein Rabattverhalten der SAP gibt. Es ist ja Cloud und... weiß ich alles nicht. Würde ich gerne mal machen. Wer da Erfahrung oder Interesse hat, schreibt uns oder kontaktiert uns auf irgendeinem Wege. Ist auf jeden Fall ein krasses Tool. Marketingtechnisch klingt das total toll und hip.
Julian Bertram: Das Werbevideo ist auch super aufgesetzt. Das muss man einfach so sagen.
Jan Hummel: Die Analysen sind Hammer. Das ist wirklich cool. Worüber wir heute gar nicht gesprochen haben und mit Blick auf die Zeit auch nicht sprechen werden, sind diese Themen SAP Analytics Cloud, BW, Embedded BW, darüber haben wir jetzt nicht im Detail gesprochen. Das sind alles noch weitere Analysewerkzeuge, die sich natürlich auch der EWM-Daten bedienen. Was wir aber mit der Folge sagen und zeigen wollten, war, dass EWM bringt von Haus aus schon eine ganze Menge mit, wo man durchaus, wie wir es gerade angesetzt haben, sich den Weg durch die Tools bahnen muss. Wenn man die SAP Analytics Cloud eh am Start hat, kann man das darin machen, aber wenn man überlegt und für die Zeit, die die Überlegung dauert, da kommt man mit dem EWM auch ganz schön weit. Das wollten wir damit sagen im Kern.
Julian Bertram: Gut zusammengefasst.
Jan Hummel: Ja, dann sind wir fertig. In diesem Raum ist es auch wärmer als in Dortmund. Ich merke gerade, dass ich auch ein bisschen fertig bin. Das liegt vielleicht auch an der ganzen Bewegung.
Julian Bertram: Du hast einen richtigen Marathon abgerissen.
Jan Hummel: Schickt uns gerne Hörer-Feedback oder Fragen. Wir haben letztens, das fand ich sehr bezeichnend, wir haben nicht von einem Interessenten Feedback bei LinkedIn bekommen, sondern von im weitesten Sinne einem Kollegen, der nicht bei uns arbeitet, sondern bei einem Marktbegleiter, fanden wir sehr cool, dass wir von denen gehört werden und dass wir von denen auch eine Rückmeldung kriegen. Danke dafür. Wenn euch Themen interessieren, vielleicht jetzt gerade nach der Folge, wir haben viele Themen angerissen, wenn euch da deep Dives interessieren, lasst uns das gerne wissen. Schreibt uns auf LinkedIn, Xing, per Mail jan.hummel@all-for-one.com, julian.bertram@all-for-one.com oder deflef.helms@all-for-one.com. Freut euch in der Zukunft vielleicht auf das ein oder andere Interview, was wir demnächst führen werden.
Julian Bertram: Es gibt einige Ideen.
Jan Hummel: Checkt unsere Homepage aus, checkt die Workshopangebote aus. Wir haben letztes Mal schon Werbung für den Digital Supply Chain Workshop gemacht, um das ganze Thema Roadmap im Detail auszuleuchten. Im Zuge dessen vielleicht nochmal das Thema Reporting auszuleuchten im Detail. Stay tuned, Julian.
Julian Bertram: Bis demnächst. Schauen wir mal, ob es in Bielefeld oder Dortmund sein wird.
Jan Hummel: Tschüss.
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